Fußbälle werden auf meist ebenen Panels zusammengestzt. Je mehr Panels für einen Ball benötigt werden, desto runder kann er also werden. Das geht aber nur bis zu einem bestimmten Grad, da die Nähte sonst Überhand nehmen. Wie viele Nähte hat nun ein klassischer Fußball?
Der Klassiker mit 32 Panels
Im Jahr 1970 veröffentlichte Adidas den WM-Ball mit dem Namen Telstar. Dieser kam als erster Turnierball mit 32 fünf- bzw. sechseckigen Panels aus. Der Ball hat das klassische Design (weiß mit schwarzen Punkten). Schwarz sind die fünfeckigen Panels, an denen an jeder Seite ein weißes Sechseck liegt. Nach dem Prinzip ist der gesamte Ball aufgebaut. Diese Form ist mathematisch genau untersucht und hat den Namen Ikosaederstumpf. Der Ikosaederstumpf hat 90 Kanten, der Ball also dementsprechend 90 Nähte. Das zeigt, wie aufwendig es ist, so einen Ball zu nähen. Aufgrund dessen haben sich die Hersteller nach Alternativen umgeschaut.
Würde er nur aus Fünfecken bestehen, müssten die Panels sehr groß sein. Sollten es nur Sechsecke sein, würde keine räumliche Struktur, sondern eine Ebene entstehen.
Revolution mit 6 Panels
Bereits erste Versuche erfolgten mit dem Teamgeist und Jabulani, die Anzahl der Panels zu reduzieren und trotzdem einen runden Ball zu erhalten. Mit dem Brazuca hat es Adidas letztendlich geschafft, einen Ball auf nur 6 Panels zu konstruieren, der gute Flugeigenschaften und eine sehr gute Rundheit aufweist. Hierzu wurden die Panels ähnlich wie Propeller geformt. Alle Nähte zusammen sind sage und schreibe 3,27 m lang. Der Brazuca hat nur noch 9 – 12 Nähte. Die Zahl konnte ich nur abschätzen, da mir gerade kein Beispielball zur Hand war. Durch die Reduzierung der Nähte wurde die Herstellung stark vereinfacht.
Neuer Standard mit 12 Panels
Wie oben bereits beschrieben, kann ein Fußball auch aus Fünfecken bestehen. Der sogenannte Pentagondodekaeder besteht aus 12 Fünfecken und hat nur noch 30 Kanten. Der dabei entstehende Körper ist recht unrund. Durch den Innendruck, wenn man den Ball aufpumpt, wölben sich die Panels allerdings zu einer Rundung. Beispiele sind der Nike Pitch, Nike Strike und seit neuestem auch die Champions League Trainingsbälle von Adidas. Die Bälle sind alle nicht FIFA-geprüft. Da FIFA-geprüfte Bälle diese Struktur in der Regel nicht aufweisen, kann dies ein Zeichen sein, dass diese Bälle das Kriterium der Rundheit nicht erfüllen. Beim Nike Pitch kann man das deutlich sehen, wenn er nicht allzu stark aufgepumpt ist.
Mit geklebten Bällen ist alles möglich
Nahezu alle Formen können bei geklebten Bällen umgesetzt werden. Seit 2004 (Roteiro) sind die Matchbälle von Adidas geklebt. Damals noch mit 32 Panels hat Adidas das Potenzial erkannt und mit dem Teamgeist einen Ball herausgebracht, der nur geklebt so wirklich umsetzbar ist. Der Jabulani wiederum hatte genäht (Trainingsversionen) und geklebt (Matchball) gleiche oder zumindest ähnliche Panels. Adidas ist der 6-Panel-Struktur seit 2014 treu geblieben, wobei mit dem Telstar 2018 und dem Uniforia 2020 andere Formen verwendet wurden. Mittlerweile sind die Matchbälle wieder mit vielen Nähten ausgestattet, weil das Kleben schnell funktioniert. Genähte Trainingsbälle wiederum bedürfen einer Vereinfachung, sodass hier in der Regel auf die 32- oder 12-Panel-Struktur zurückgegriffen wird.
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