Auf dieser Seite beantworte ich die am häufigsten gestellten Fragen zur Fußballreparatur. Mit diesen Tipps und Tricks solltest du deinen Ball ohne Probleme wieder fit bekommen!
Inhalt
Loch flicken
Ventil wechseln
Naht nähen
Blase austauschen
Sonstige Fragen
Loch flicken
Wie groß darf das Loch maximal sein?
Wenn der Ball mit Pannenspray bzw. Reifendichtmittel geflickt werden soll, darf das Loch nicht allzu groß sein. Bei Löchern unter 1 mm sehe ich keine Probleme. Sind sie größer, könnte es schwieriger werden und man muss eventuell die Blase austauschen.
Wie härtet die Flüssigkeit aus und wie lange muss man warten?
Die Flüssigkeit ist ein Latex-Gemisch und härtet am besten bei mechanischer Beanspruchung aus, also zum Beispiel während sie durch ein kleines Loch fließt (und es somit abdichtet). Es bringt wenig, wenn man den Ball einfach auf der kaputten Stelle liegen lässt und abwartet. Es ist sinnvoller, den Ball aufzupumpen, die Flüssigkeit durch Schütteln zu verteilen und abzuwarten, bis aus dem Loch keine Luft mehr entweicht. Dann ist der Ball dicht. Wer auf Nummer Sicher gehen will, wartet noch etwa 12h, bevor er damit wieder spielt. Das gibt der restlichen Flüssigkeit die Möglichkeit, an der sich im Ball befindlichen Luft auszuhärten.
Ist Spray oder Flüssigkeit besser?
Im Prinzip funktionieren beide Methoden gleich. Der “Wirkstoff” ist derselbe. Sprays haben den Vorteil, dass sich das Dichtmittel wie ein Schaum zunächst im Ball verteilt und somit an nahezu alle Stellen kommt, also auch zum Loch. Die Flüssigkeit muss durch Drehen des Balles erstmal verteilt werden. Wer allerdings weiß, wo sich das Loch befindet, kann den Ball gezielt so drehen, dass sich die Flüssigkeit direkt über dem Loch sammelt. Sobald dieses verschlossen ist, sollte man den Ball mehrmals drehen, damit kein zu großes Ungleichgewicht entsteht.
Ist der Ball nach der Reparatur schwerer?
Die Flüssigkeit, die in den Ball gelangt, macht den Ball ein wenig schwerer. Je nachdem, wie viel noch im Ball ist, nachdem das Loch abgedichtet ist, kann der Ball durchaus einige Gramm an Gewicht zulegen. Fügt man 20 ml oder weniger Flüssigkeit hinzu, bleibt die Gewichtszunahme jedoch im Rahmen.
Bei welchen Bällen funktioniert die Reparatur nicht?
Geklebte Bälle können unter ihrer Deckschicht ein deutlich größeres Loch haben, als es zunächst erscheint. Vor allem bei Matchbällen, die über 10 Jahre alt sind, passiert es ab und an, dass sich das Innenleben langsam auflöst. In diesem Fall kann man in der Regel leider nichts mehr machen.
Es gibt ein paar genähte Trainingsbälle, die sich beim Aufpumpen ziemlich stark ausdehnen. Da sich auch die Blase und somit das Loch ausdehnt, kann es sein, dass das Dichtmittel nicht fest wird bzw. dass das Loch bei der Bewegung zu groß zum Abdichten wird. Solche Bälle konnte ich meistens aber erfolgreich reparieren, indem ich eine sehr große Menge an Dichtmittel in den Ball gegeben habe. Zu Beginn läuft es aus dem Loch wieder heraus, bis es irgendwann abdichtet. Man sollte also die überschüssige Flüssigkeit auffangen.
Ventil wechseln
Bei welchen Bällen können Ventile gewechselt werden?
Ein Ventilwechsel mit Universalventil ist bei Fußbällen, Basketbällen und Volleybällen problemlos möglich. Handbälle hingegen funktionieren in der Regel nicht. Fußbälle, bei denen das Ventil nicht direkt sichtbar ist (sondern nur ein winziges Loch), müssen zunächst für den Ventilwechsel vorbereitet werden. Bälle ohne wechselbarem Ventil sind u.A. Adidas-Bälle vor 2002 und aus der Saison 2011/12. Diese bilden aber eine Ausnahme.
Benötige ich Werkzeug?
Der Ventilwechsel geht mit etwas Glück auch ohne Spezialwerkzeug. Eine spitze Zange reicht. Hierbei besteht aber die Gefahr, dass das Ventil zerreißt und teilweise im Ventilhalter stecken bleibt. Außerdem würde ein Teil des alten Ventils in den Ball hineinfallen, den man nicht wieder herausbekommt. Mit dem “Zieher” kann man die Wahrscheinlichkeit verringern, aber nicht auf 0 reduzieren.
Kann ich beim Herausziehen etwas kaputt machen?
Das Herausziehen des alten Ventils erfordert etwas Geschick und Kraft. Setzt man diese falsch ein, kann beim Herausziehen der Ventilhalter beschädigt werden. In diesen “rastet” das Ventil ein. Es ist recht unwahrscheinlich, dass dieser kaputtgeht. Bemerkbar würde sich das machen, indem um das Ventil herum Luft entweichen kann. Dass das Ventil durchrutscht oder herausgedrückt wird, ist ziemlich unwahrscheinlich.
Das Ventil rutscht komplett in den Ball und ist lose. Was ist passiert?
Wenn man ein neues Ventil einsetzen möchte, ist es wichtig, dass der Ventilhalter intakt ist. Manchmal (eher bei geklebten Matchbällen) ist dieser nicht mehr an der Außenhaut festgeklebt oder hat sich zudem noch unbemerkt von der Blase gelöst. Im ersten Fall kann man ihn versuchen festzukleben, im zweiten Fall ist leider nichts mehr zu machen.
Naht nähen
Benötigt man spezielle Nadeln oder spezielles Garn?
Nicht unbedingt. Man kann mit normalen Nähnadeln und bspw. Packband arbeiten. Bei handgenähten Bällen sollte das Garn schön dick, bei maschinengenähten relativ dünn (z. B.: Jeansgarn) sein. Polsternadeln bieten sich an, es geht aber auch ohne. Viel wichtiger ist die richtige Nähtechnik und dass nach Möglichkeit die alten Löcher wiederverwendet werden.
Wie schließe ich eine geklebte Naht?
Manche Bälle sind geklebt oder thermisch verschweißt. Der Halt kommt hier nicht von der Naht, sondern von einer Unterstruktur. Insofern müssen solche Bälle gar nicht unbedingt wieder zusammengeklebt werden. Falls sich ein Panel ablöst, kann es allerdings mit Kontaktkleber wieder angeklebt werden.
Blase austauschen
Wo bekomme ich Ersatzblasen her?
Blasen ohne Kaskade gibt es z.B. bei Amazon, Ebay oder in meinem Shop, wobei es schwer ist welche zu finden, bei denen man das Ventil später tauschen kann. Ummantelte Blasen, wie sie z.B. bei Trainingsbällen verwendet werden, finde ich leider nicht ohne Mindestbestellmenge von 500 Stück. Hier nehme ich alte heruntergespielte Trainingsbälle und “baue” die Blasen aus.
Wann ergibt die Verwendung einer ummantelten (kaskadierten) Blase Sinn?
Blasen mit Kaskade sind sozusagen mit einem dünnen Faden ummantelt. Dies begrenzt die Blase in ihrer Ausdehnung und sorgt dafür, dass ein Ball selbst mit gerissener Naht nicht platzen kann. Maschinengenähte Bälle mit weicher Außenhaut nutzen solch ein Innenleben oft, um die Belastung der Nähte zu reduzieren.
Blasen ohne Kaskade hingegen sind in ihrer Ausdehnung nicht begrenzt. Sie belasten zwar die Nähte deutlich stärker, formen den Ball aber auch ordentlich aus. Das ist wichtig, damit der Ball sich überall prall anfühlt. Bei handgenähten Bällen wird deshalb häufig keine Kaskade verwendet, da die Außenwände auch dicker sind.
Ist der Ball nach der Reparatur schwerer?
Die in Fußbällen verbauten Blasen sind von der Dicke sehr unterschiedlich. Matchbälle haben ziemlich dünne, währenddessen gerade die günstigen Trainingsbälle recht robuste Blasen besitzen. Die Ersatzblasen, die ich benutze, wiegen ca. 85 g und können somit schwerer sein als die zuvor verwendete Ballblase. In diesem Fall wiegt der Ball nach der Reparatur mehr.
Übersicht aller Reparatur-Artikel
Sonstige Fragen
Hast du keine Antwort auf deine Fragen gefunden? Dann schreibe mir über das Kontaktformular. Ich freue mich, von dir zu hören!